Alkohol

11. März 2019

Ich meine, dass ich zum Thema Alkohol und aus meinem Alkoholtagebuch erst einmal genug geschrieben habe. Vielleicht schreibe ich irgendwann noch mal weiter, Mal sehen!

Erklärung, geschrieben 2013

Ich möchte noch mal eindeutig erklären, warum ich hier mein Leben mit dem Alkohol preisgebe: Ich bin seit 27 Jahren trocken und mit dazu hat meine Offenheit zu diesem Thema beigetragen. Bis 2007 habe ich offen darüber geredet und natürlich jetzt auch noch, seit 2007 betreibe ich meine vier Seiten im Internet und habe dazu diese eben auch genutzt, um darüber zu schreiben. Über 3500mal wurde diese Seite angeklickt, und mal gerade zwei Personen finden das nicht gut, dass ich hier mein Leben und das Thema Alkohol preisgebe. Das sind wahrlich nicht viele, und damit kann ich leben. Ich habe dagegen mehrere positive Rückmeldungen gehabt. Einige Personen haben Bücher darüber geschrieben, z.B. Bernd Thränhardt, Harald Juhnke und seine Frau Susanne, in einem anderen Buch haben sich Gunther Gabriel, Burkhard Driest, Oliver Grimm und einige andere frei darüber geäußert. Manche Leute mögen sich vielleicht darüber wundern, aber ich rede und schreibe über meine früheren Probleme mit dem Alkohol - und teilweise Medikamente - und das ist gut so. Ich hatte auch mal den Gedanken, ein Buch zu schreiben mit dem Titel "Es war schlimm", aber das ist sehr aufwändig und wird wohl nichts werden. Wenn ich dieses Buch schreiben würde, könnte auch jeder über meine ehemaligen Alkoholprobleme lesen. So kann ich immer schreiben, was mir in den Sinn kommt und bin nicht unter Zwang, etwas vollenden zu müssen.

Der zweite Grund ist: Ich möchte Menschen, die leider noch trinken müssen - nicht wollen - dazu ermuntern, mit dem Trinken aufzuhören, ob mit Therapie oder ohne, denn ich kann wirklich aus langer Erfahrung sagen, dass ein Leben mit dem Alkohol-trinken-müssen Mist, und ein Leben ohne Alkohol toll ist. Gemeint ist hiermit natürlich niemand, der vernünftig mit dem Alkohol umgehen kann. Das konnte ich ungefähr ab 1975 nicht mehr.

Das wollte ich noch mal klarstellen.

Aus dem Buch "Nachtlichter"

12. Januar 2018

 

Heute will ich mal wieder etwas dieser Seite hinzufügen. In dem Buch "Morgengrauen" sind Passagen zu finden, die viel auch zu meinem Alkoholikerleben früher passen.

4. August 2017

Gestern hat die Schule wieder nach den großen Ferien angefangen. Vor genau 40 Jahren am ersten Tag nach den großen Ferien musste ich gleich wieder nach Hause fahren, weil ich so betrunken war. Ich hatte am letzten Ferientag so zugeschlagen, dass ich am ersten Schultag sehr lädiert in der Schule ankam. Unser damaliger Rektor Meyer schickte mich gleich wieder nach Hause. Er merkte aber wohl nicht, warum ich so kaputt war.An diesem Tag begann ein ganz schlimmes Schuljahr für mich!

12. Januar 2015

Am 5. Januar 1985 habe ich mich innerhalb kurzer Zeit zweimal festgefahren, als ich Bilder für den winterlichen Eimener Bilderbogen gemacht habe. Das hing wohl auch mit Alkohol zusammen, ist aber jetzt verjährt.

2. Dezember 2014

 

Ich habe mir eben diese Seite "Alkohol und Alkoholtagebuch" mal wieder bis unten hin durchgesehen. Es steht ja eine Menge darin und es ist viel zu lesen. Trotzdem will  ich demnächst mal wieder mit den Aufzeichnungen aus den 8oer Jahren fortfahren.

8. September 2014

Aus diesem Buch werde ich nach und nach Ausschnitte einstellen und teilweise meine eigenen Erfahrungen dazu schreiben.

Das habe ich auch gemacht, auch in Papenburg schon. Da habe ich mir auf dem Weg zur Schule eine Packung Boonekamp mitgenommen aus einem Geschäft und die Fläschchen auf der Toilette ausgetrunken. In Eschershausen habe ich mir bei Zimmermanns kleine Flaschen geholt und sie im Lehrmittelzentrum niedergemacht.

Zu hause bin ich manchmal früher aufgestanden und habe freiwillig Feuer gemacht, damit ich in den Keller gehen und schon etwas trinken konnte.

2. September 2014

29. Juli 2014

Diesen Film habe ich eben gerade gesehen, und in mehreren Situationen habe ich mich wiedererkannt, wie der Harald Wibke im Hause herumgeistert und Alkohol sucht und vor einem Laden auf und ab läuft, bis er aufgemacht wird, damit er eine Flasche kaufen kann. Er stellt fest, dass er nicht genug Geld hat, geht nach Hause, findet nichts und plündert das Sparschwein seiner Tochter. Als die das merkt und der Vater gesteht, dass er das Schwein zerschlagen hat, wird sie wütend, er schlägt sie krankenhausreif mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma und wird zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Schlimm und Ausgangspunkt dieses Dramas ist, dass nach einer Entziehungskur in der Familie und Verwandtschaft die Alkoholkrankheit von Harald Wibke verheimlicht wird und er in die Verlegenheit gebracht wird, etwas zu rinken, was seinen Rückfall mit den schlimmen Folgen heraufbeschwört.

25. Juli 2014

Viel habe ich hier micht zu schreiben im Moment. Ich muss nur jeden Tag wieder neu betonen, wie toll es ist, keinen Alkohol zu trinken. Ich war vorgestern wieder mit einer Gruppe im NDR-Landesfunkhaus in Hannover. Es war wieder sehr schön, und ich habe einige Bekannte dort wiedergetroffen. Nächstes Jahr werden es 30 Jahre, dass ich diesen guten Kontakt zum Funkhaus habe.

26. Juni 2014

Heute vor exakt 36 Jahren am 26. Juni 1978 war ich ziemlich betrunken. Ich weiß das deshalb so genau, weil meine Tante an dem Tag Geburtstag hatte. Meine Eltern waren da und zum Abendbrot bin ich auch hingegangen, war aber in keinem guten Zustand. Meinen Eltern war das verständlicherweise sehr unangenehm. In der Zeit fand die Fußballweltmeisterschaft 1978 statt, und ich habe mehrere Spiele nicht nüchtern gesehen oder konnte sie gar nicht sehen. Wie es 1982 war bei der WM, weiß ich nicht mehr genau, zumindest aber nicht so schlimm wie 1978. Ab 1986 habe ich dann aber jede Weltmeisterschaft nüchtern verfolgen können.

2. Juni 2014

Fortsetzung von unten


Das nächste halbe Jahr verlief dann weitgehend ohne Komplikationen. Ich habe mein Trinken sehr eingeschränkt bis auf einige Feiern.

 (Es geht bald weiter hier, aber im Augenblick habender Garten und das Gartenhaus Vorrang))

 

 

Polizeiruf 110: Unheil aus der Flasche

22. April 2014

Diesen Polizeiruf habe ich schon mehrmals gesehen, aber er berührt mich immer wieder, weil ich mir manche Szenen, wie Jenny Gröllmann mit dem Alkohol kämpft, sehr bekannt vorkommen aus früheren Zeiten von mir!

 

22. Dezember 2013 und folgende Tage

 

Ich habe weiter unten schon mal angefangen, eine Art Chronik meiner Alkoholkrankheit zu schreiben.

Was ich jetzt hier schreibe, habe ich Anfang der 80er Jahre mal handschriftlich aufgeschrieben und verarbeite das so nach und nach hier in diesem Alkoholtagebuch:

Ich habe bis vor ein paar Jahren (also aus der Sicht Anfang der 80er Jahre) gern und viel Alkohol getrunken, ohne dass sich zu Beginn irgendeine Gefahr abzeichnete. In eine gefährliche Phase bin ich hineingeschliddert, ohne das so am Anfang selbst zu merken. Ich trank ab meinem ca. 17. Lebensjahr Bier und auch ein paar Schnäpse, wie das in meiner damaligen Clique so üblich war. Das Ganze fand hauptsächlich an den Wochenenden statt, an ein Weitertrinken innerhalb der Woche war nicht zu denken.Beim Bund dann wurde auch schon mal in der Woche zur Bierflasche gegriffen, aber ohne dass hier irgendwelche bedenklichen Zustände eintraten.Ähnliches setzte sich während meines Studiums in Braunschweig fort. Wenn ich abends gefeiert hatte, ging es mir am nächsten Morgen zwar nicht sonderlich gut, aber ich kam nicht auf den Gedanken, dieses Unbehagen wieder mit Alkohl bekämpfen zu müssen.

Als ich dann meine erste Stelle als Lehrer in Papenburg angefangen habe, wurde auch des öftereb gefeiert, und auch in der Woche nahm der Alkoholkonsum zu. Ich suchte mehr und mehr Gründe, um (bis jetzt noch abends) feiern und Alkohol trinken zu können.Wenn mir ein Nachbar über den Weg lief, war mir das ein willkommener Anlass, ihn irgendwie zu einem kleinen Umtrunk zu animieren.Aber in dieser Zeit ging ich öfter schon an den Kühlschrank, um mir einen Korn einzuschenken. Die Morgen danach wurden nach und nach unangenehmer. Ich musste morgens öfter erbrechen, konnte keinen Kaffee mehr vertragen und eine Scheibe Toast wurde mit Mühe hinuntergequält. Aber ich ließ von meinen abendlichen Trinkereien, die jetzt nicht nur am Wochenende, sondern auch in der Woche stattfanden, nicht ab. Ich hatte jetzt morgens Entzugserscheinungen, die sich durch frühzeitiges Aufwachen und Unruhe bemerkbar machten. Ich war aber zuerst noch nicht so weit, dass ich morgens weitermachen musste. Jedoch auch das ließ nicht lange auf sich warten. Eines Morgens genehmigte ich mir dann nach einem sehr alkoholischen Abend und einer dementsprechenden Nacht mit schlimmen Entzugserscheinungen am Morgen vor dem Frühstück zwei Doppelkorn, mit dem Erfolg, dass mir das Frühstück schmeckte und auch die Arneit in der Schule gut und problemlos vonstatten ging. Dass hatte ja prima geklappt, machte ich mir selbst vor. Was einmal geholfen hatte, musste eigentlich auch wieder helfen. Als es mir eines Morgens in der Schule wieder nicht gut ging, bin ich in der Pause zum Kaufmann gefahren und habe mir eine Packung Boonekamp geholt. Die half über die nächsten Stunden hinweg. Um dieser Fahrt zum Kaufmann aus dem Wege zu gehen, fuhr ich, wenn ich merkte, dass ich wohl den Morgen nur mit einem gewissen Nachschub an Spirituosen einigermaßen gut überstehen würde, gleich bei dem Laden vor und nahm mir einen Vorrat mit. Meinen Dienst in der Schule versah ich regelmäßig, das genannte morgendliche Trinken fand zwar hin und wieder statt, aber doch nicht so häufig, so dass außer geröteten Augen und einer Blässe nichts zu merken war.

Dann wurde ich versetzt, weil ich mich um eine Konrektorstelle in Eschershausen beworben hatte. Den Rektor der Grund- und Hauptschule Escherhausen kannte ich aus Eimen und die früheren Kapriolen erlaubte ich mir zunächst nicht. In dem ersten Monat im Februar 1977 war in Eimen der letzte große Karneval, wo ich dann doch recht viel trank, besonders am zweiten Abend mit dem gemeinsamen Abendessen, wo ich mich dann mit dem Wirtsehepaar fürchterlich in die Wolle kriegte. Dann gab es im März verschiedene Feiern, Silberhochzeit, Geburtstag, Hochzeit, allerdings in den Osterferien und ich wurde gar nicht richtig nüchtern.Auch von einem Ausflug nach Papenburg kam ich sehr lädiert zurück. Ich konnte tagelang das Trinken nicht lassen, und die Feier zu meinem 30. Geburtstag musste abgeblasen werden, da ich hellrotes Blut erbrach, was von Krampfadern in der Speiseröhre kam. Meinen Eltern und der Umwelt gegenüber gab ich das als reines Magenleiden aus, ohne die extremen Mengen Alkohol der letzten zwölf Tage als Ursache hierfür anzuführen. Vom Arzt wurde mir natürlich jeglicher Alkohol für die nächste Zeit verboten, was ich auch einhielt. Diese Abstinenz bescherte mir für die nächsten beiden Tage schwere Entzugserscheinungen, da der Körper in den letzten zwölf Tagen fast nichts anderes als Alkohol erhalten hatte.

In den Sommerferien hatte ich dann in Papenburg wieder Schwierigkeiten mit dem Alkohol, die teilweise noch bis in eine Urlaubsreise in den Schwarzwald anhielt, dort abebbte, aber bei dem Geburtstag meiner Mutter in Eimen am 22. Juli wieder neue Nahrung erhielt. Den letzten Tag meiner Sommerferien habe ich ziemlich mit Alkohol verbracht, so dass ich am ersten Schultag von meinem Rektor nach Haus geschickt wurde. Das Alkoholproblem kam dabei aber nicht zur Sprache, es ging mir einfach nicht gut.

 

Fortsetzung unter 2. Juni 2014

 

Weil ausführliche Berichte für die nächsten Jahre bis 1986 sehr ausführlich ausfallen müssten, werde ich jetzt Stichpunkte aufführen, die ich nach und nach genauer bearbeite:

  • November 1977 Selbstmord meines Rektors in Eschershausen, da ich Konrektor war, saß ich plötzlich unvorbereitet mit der Leitung der Schule da, was nicht mein Ding war. Dadurch vermehrt Alkoholmissbrauch, auch morgens.
  • Jahreswechsel im Schützenhaus, danach Fahrt nach Papenburg, mit Alkohol zurück
  • 1978
  • Besuch der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins nicht möglich wegen Trunkenheit bei einem Geburtstag
  • Besuch bei einer Bekannten in Hausberge/Porta Westfalica, leicht angetrunken hingefahren, dort extrem weitergemacht. Hier hätte ich am nächsten Morgen irgendwo Alkohol geklaut, wenn es möglich gewesen wäre. Auf der Rückfahrt ein paar Boonekamp und eine Flasche Bier in einer Autobahnraststätte, um überhaupt fahren zu können.
  • Am nächsten Morgen Schulleiterdienstbesprechung in Bodenwerder, ich mehrmals während der Zeit heimlich an der Theke ein Glas Rotwein getrunken.
  • Geburtstag 2. April: Ich lag auf dem Sofa, die Gäste saßen dabei.
  • Anfang Mai: Nach einer Fahrt nach Papenburg und der anschließenden Woche mit Himmelfahrt bei der offiziellen Einweihung des Schützenhauses ziemlich schnell erledigt.
  • Sommerferien: Papenburg mit betrunkener Rückfahrt und anschließendem dreiwöchigen Krankenhausaufenthalt: Genaueres siehe unten
  • Entahltsamkeit bis Weihnachten 1978, im Schützenhaus ein paar Bier, Silvester im Schützenhaus, ging so
  • 1979
  • Ende januar Heimkehrerball, wieder zugeschlagen
  •  

 

Fortsetzung folgt! Bis 1986 folgt noch einiges! Alle paar Tage ein bisschen!

 

20. Dezember 2013

Wenn ich demnächst mal etwas mehr Zeit habe, werde ich auch mal wieder was schreiben.

8. November 2013

 

Meine Güte, was bin ich froh, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Ich habe kürzlich das Buch von Susanne Juhnke "In guten und in schlechten Tagen" zu Ende gelesen und das Buch von Harald Juhnke "Alkohol ist keine Lösung" auch fast durch. Was die beiden durchgemacht haben, ist nicht zu fassen. Harald Juhnke hat aber trotz seiner vielen Abstürze nie kapiert, dass er kein einziges Glas mehr trinken darf. Er hat mehrere Krankenhausaufenthalte und Therapien hinter sich. Den letzten endgültigen Absturz hatte er im Juli 2000, von dem er sich nicht mehr erholte, und der ihm das Korsakow-Syndrom einbrachte. Am 1. April 2005 ist er dann mit 75 Jahren nach mehrjährigem Aufenthalt im Katharinenhos in Fredersdorf  im Krankenhaus in Berlin gestorben. Was hätte er noch für ein paar schöne erfolgreiche Jahre haben können. Ich möchte, dass es mir nie mehr passiert, dass ich zum Alkohol greife.

Film "Komasaufen" im "Ersten" am 30. Oktober 2013

 

Komasaufen

Online-Preview

 

Den Film können Sie hier schon vor der TV-Ausstrahlung online ansehen.

 

Fernsehfilm Deutschland 2013

 

Dem 16-jährigen Lukas fällt es schwer, sich mit dem Freund seiner Mutter Beate zu arrangieren, dem zielstrebigen und karriereorientierten Karsten. Bei Lukas sind Erfolge aller Art eher selten. Wäre es möglich, würde er lieber bei seinem Vater Jochen wohnen, der eine mäßig erfolgreiche Autowerkstatt betreibt, statt mit Karsten und Beate ins neue Haus zu ziehen. Zumal er auch in der Schulclique, zu der er so gerne gehören möchte, nicht anerkannt ist.

Lukas und Laura

 

Lukas hat die Clique zur Party in die Autowerkstatt seines Vaters eingeladen.

 

Bisher hat Lukas mit Alkohol nicht viel zu tun gehabt, aber nach einem ausnahmsweise erfolgreichen Nachmittag in der Werkstatt seines Vaters bemerkt er die entspannende Wirkung eines Feierabendbiers. Auch in der Clique, in der Hochprozentiges eine Selbstverständlichkeit ist, wird alles einfacher, als Lukas mitzutrinken beginnt.

 

Er kommt sogar der reizvollen Sylvia ein bisschen näher und ist dabei, als die verhasste Mathelehrerin gedemütigt wird. Lukas macht sich nicht klar, welche Folge der exzessive Alkoholkonsum für ihn und die anderen hat. Aber auch Beate bemerkt nicht, dass der erste Vollrausch ihres Sohnes ein tiefergehendes Zeichen ist.

Der Film war sehr spannend und tragisch. Komasaufen habe ich allerdings in dem Sinne damals nicht gemacht. Aber das war früher so auch nicht üblich!

27. Oktober 2013

Heute habe ich mal wieder in meinem Alkoholtagebuch geblättert und einige schlimme Auszüge gefunden, die ich hier noch mal vergrößert einstelle.

 

Das war im Januar 1985

 

 

2. Oktober 2013

Heute Mittag kam ich wieder am Neustädter Kirchplatz in Einbeck vorbei. Dieser Platz ist ja swhr mit Sträuchern überwuchert und nicht unbedingt ein Schmuckstück in Einbeck. Hinter einigen Büschen sind meistens Personen zu sehen mit Bierflaschen und vielleicht auch Schnaps. Ich kann mir vorstellen, dass ich mich früher auch mal zu solchen Gruppen gesellt hätte, wenn ich unbedingt Alkohol brauchte.

Wenn ich da richtig drüber nachdenke, bin ich gar nicht unzufrieden damit, Alkoholiker zu sein, trockener natürlich. Als einziges stört mich ein bisschen dabei, dass ich keine neuen Alkoholsorten wie Ramazotti probieren kann oder wie im Frühjahr bei der Besichtigung der "Hammerschmiede", der Whisky-Manufaktur in Zorge im Harz. Aber ich ärgere mich nicht darüber, dass das eben nicht geht.Was mich immer wieder erstaunt ist, dass ich mindestns einmal in der Woche träume, dass ich wieder Alkoholgetrunken habe und mich dann fürchterlich im Traum darüber ärgere. Immerhin habe ich jetzt 27 Jahre keinen Alkohol mehr getrunken.

3. Juli 2013

Vortrag in Delligsen im November 1985

Im November 1985 war ich zu dem unten genannten Vortrag in Delligsen und habe für den TAH einen Bericht darüber geschrieben. Dem Vortragenden Karl-Heinz Stock gegenüber habe ich erst gesagt, dass ich wegen der Zeitung käme. Da ich aber während des Vortrages an entscheidenden Stellen so vor mich hin genickt habe, hat er gleich gemerkt, dass ich auch mit dem Alkoholproblem etwas zu tun habe. Gerade diese Zeit und dann hin bis zum April 1986 war sehr schlimm für mich.

Die einzelnen Seiten können durch Anklicken vergrößert werden.

Fortsetzung folgt.

18. April 2013

Gestern Abend bin ich beim Schritt von der Terrasse des Gartenhauses auf eine Plattenkante getreten und habe einen Satz ins Gras gemacht. Erst dachte ich, es wäre etwas gebrochen und zuerst und auch in der Nacht konnte ich nicht laufen. Heute Morgen geht es aber wieder. Mir ist das 1984 in der Kellertreppe schon mal passiert, da aber unter Alkoholeinfluss. Gestern konntr ich nicts dazu, außer, dass ich nicht richtig hingesehen habe. Das ist ziemlich beruhigend.

Was bin ich foh, dass ich keinen Alkohol mehr trinke und keine Tabletten nehme. Denn sonst müsste ich bestimmt morgens schon immer anfangen, jetzt wo ich zu Hause bin. Das wäre mein Untergang.

 

13. April 2013

Fortsetzung Alkoholtagebuch hier

Mit diesem Alkoholtagebuch habe ich versucht, kontrolliert zu trinken. Ich habe mir dann immer vorgenommen nichts zu trinken oder bestimmte Mengen auszuprobieren, was natürlich nicht geklappt hat. Die Bilder 1,2 und 3 schildern schlimme Tge ab dem ....... Ab dem 12.1.1985 habe ich dann 25 Tage nichts getrunken, dann ging es wieder weiter. Datum und Strich bedeuten: nichts getrunken. Au Bild Nr. 4 und 5 sind die Tage der Therapie und die Zeit danach beschrieben. Am 6.7.1986 habe ich dann zum letzten Mal Alkohol getrunken mit einem Rückfall von ein paar Tagen allerdings mitten in meiner Medikamentenphase von 1993 - 1996. Abgesehen von diesen ca. drei Tagen habe ich definitiv seit 27 Jahren nichts getrunken.

Ich habe mir in den letzten Tagen das Alkoholtagebuch noch mal durchgelesen und das kalte Grausen gekriegt!

7. April 2013

Kontrolliertes Trinken

Inzwischen habe ich gut die Hälfte des Buches gelesen. Es ist äußerst interessant. Ich kann es manchmal garnicht weglegen. In manchen Passagen finde ich mich wieder, allerdings ohne Valium und Kokain und die ausschweifenden Eskapaden, aber was mit dem Alkohol zu tun hat schon. Hier unter diesem Text sind die Seiten, die mit dem kontrollierten Trinken zu tun haben. Kontrolliertes Trinken kann es bei einem Alkoholiker nicht geben. Und wie Thränhardt hier beschreibt, wie er schon den ganzen Tag darauf wartet, abends die sich genehmigten zwei Bier zu trinken, kann ich da vollkommen nachempfinden. Und es wird niemals dabei bleiben. Mir ging das auch so. Wenn ich abends eine Flasche Rotwein angefangen hatte und nur ein Glas trinken wollte, war sie später leer.

Ih habemir eben unten selbst mal wieder so einiges durchgelesen und mir in Erinnerung gerufen, besonders das Alkoholtagebuch. Da steht genau das mit dem kontrollierten Trinken. Wie oft habe ich darin geschrieben, dass icham Abend nur ein paar Korn oder so trinken wollte oder am nächsten Tag etwas ausprobieren, aber regelmäßig ist das schiefgegangen. Demnächst werde ich mal wieder ein paar Seiten hinzufügen. Jetzt steht aber erstmal das Buch von Bernd Thränhardt im Vordergrund.Nichts zu trinken ist einfacher, als zu versuchen, kontrolliert zu trinken. Das wird garantiert nichts. Und das 27 Jahre ohne Rückfälle durchzuhalten, das finde ich schon gut, muss ich mal so sagen.

Und da ich überalle, wo ich hinkomme, einen netten Umgang habe, kann ich da auch sehr gut mit umgehen. Und bei allen aus meinem Bakannten- und Freundeskreis, die dieses hier lesen, möchte ich mich hier mal bedanken, dass mir keiner negativ wegen meines Alkoholismus gegenübersteht.

28. März 2013

Im "Stern" habe ich einen Bericht über Bern Thränhardt und sein Buch "Ausgesoffen" gelesen, in dem er beschrieben hat, wie er aus der Alkoholsucht herausgekommen ist. In dem Bericht haben noch acht weitere Alkoholiker frei über ihren Weg aus der Sucht berichtet. Ich habe mir dann das Buch gekauft, dass ich zurzeit mit großem Interesse lese. Gleich die ersten vier Seiten haben mich sehr berührt, denn ich kann sein Empfinden in dem Kapitel "Gier" vollkommen verstehen und auch nachvollziehen. Schlimme Erinnerungen kamen bei mir auf, denn das könnte ohne weiteres auch ich gewesen sein, wenn ich zu einem Zeitpunkt, in dem ich Alkohol gebraucht hätte, eine Tankstelle in der Nähe gewesen wäre. Aber ähnlich habe ich mich verhalten, als ich 1978 in Wolfenbüttel war (Siehe Text unten "Betrunken von Papenburg nach Wolfenbüttel). Wie oft bin ich auch nachts bei uns im Haus herumgegeistert und habe Alkohol gesucht, denn meine Eltern hatten alles abgeschlossen, wo Alkohol sein konnte. Machmal habe ich aber doch noch etwas gefunden.  Als ich einmal zu Besuch in Hausberge bei Porta Westfalica war und in einem Hotel übernachtet habe, bin ich morgens um 8 Uhr an einem Sonntagmorgen durch die Gegend gefahren. Da standen einige Häuser im Rohbau, und wenn ich da irgendwo Bier gesehen hätte, hätte ich bestimmt davon getrunken. An dem Morgen habe ich vor dem Frühstück dann auch erst mal zwei halbe Liter getrunken. Das Frühstück selbst fiel dann aus.

Bisher wurde diese Seite "Alkohol und Alkoholtagebuch" 2218mal angeklickt. Einige Personen haben mich schon positiv auf diese Seite angesprochen und meine 27jährige Trockenheit und auch meine Offenheit über dieses Thema bewundert. Gerade mal zwei Personen von allen finden das abartig und peinlich, dass ich mein Suchtverhalten so ausbreite. Mir hilft es aber, weiterhin trocken zu bleiben, und das allein ist entscheidend.

Ich habe noch ein anderes Buch, in dem Gunther Gabriel, Borkhardt Driest und noch einige weitere Prominente über ihre Alkoholsucht schreiben, und die finden es auch wichtig, offen damit umzugehen.

 

12. Februar 2013

Es ist sehr interessant, den Text zu dem Film "Flight" hier unten "Pilot mit Promille zu lesen. Durch Anklicken lässt er sich auf gut lesbare Größe vergrößern.

Durch Anklicken zu vergrößern!
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30. Oktober 2012

Alpträume

Es ist doch seltsam. Ich trinke nun schon seit 26 Jahren keinen Alkohol mehr, und trotzdem habe ich fast jede Woche einmal einen Traum, in dem ich Alkohol getrunken habe. Ich bin dann jedes Mal heilfroh, dass das nicht stimmt. Und im Traum denke ich dann selbst, dass ich ja nun so lange trocken war und jetzt trotzdem wieder etwas trinke. So tief sind meine Erlebnisse davon damals noch bei mir verwurzelt.

16. Oktober 2012

Ich habe unten in meinem Alkoholtagebuch mal wieder vier Seiten hinzugefügt, und als ich das so durchgelesen habe, ist mir das kalte Grausen gekommen. Wie habe ich doch damals 1984/85 um jeden einzelnen trockenen Tag gekämpft. Soch ein Bild wie hier nebenan hätte damals gar nicht entstehen können, da ich solche Reise unmöglich planen konnte. Seit 1986 habe ich dann keinen Alkohol mehr getrunken und nach der Medikamentenphase 1993-96 keine Medikamente mehr genommen, die mir schaden.

Nach und nach werde ich wieder einige Seiten aus dem Alkoholtagebuch hinzufügen.

28. Januar 2012

Gestern hat es Zeugnisse gegeben. Da erinnere ich mich an die Zeit vor etwa 30 Jahren, als Anfang der 80er Jahre, als ich nach dem Verteilen der Zeugnisse zum damaligen Helco-Markt in Eschershausen gefahren bin und mir einen Flachmann zur Belohnung für meine getane Arbeit mitgenommen habe. Das war nicht gut. 1977 - 1978 habe ich oft auf dem Weg von der Schule nach Hause auch bei der Imbissbude in Lenne-Vorwohle angehalten, wo heute die Lenner Grillstube steht, und ein paar Boonekamp getrunken. Zu Hause war ich dann beim Mittagessen ziemlich redselig, worüber sich meine Mutter immer gewundert hat.

Ich komme gerade von der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins Eimen. Ich komme natürlich mit vollkommen klarem Kopf dorther . Ich stelle ja so nach und nach meine Eimener Zeitungsberichte seit 1978 bei www.eimen.de ins Internet, und die Veranstaltung, über die ich in meinem ersten Bericht geschrieben habe, habe ich gar nicht persönlich erlebt. Es war die Jahreshauptversammlung ebenfalls des SV Eimen.

21. Januar 2012

Wenn die Zeugnisse geschrieben sind und ich wieder etwas mehr Zeit habe, will ich hier mal wieder ein bisschen was schreiben und auch weitere Seiten aus meinem Alkoholtagebuch hier ins Internet stellen.

Mal eine Zwischenbilanz

 

Bis zum heutigen 14.5.2011 wurde die Seite "Alkohol" 1.472mal angeklickt und steht damit jetzt auf Platz fünf auf meiner Seite www.reinerbiel.jimdo.com!

 

rbb Montag, 12.9.2011, 22.45 Uhr

 

Polizeiruf 110: Der Teufel hat den Schnaps gemacht

Fernsehfilm DDR 1981

Homepage

 

Seit Theo Lute seinen einzigen Sohn bei einem Autounfall verloren hat, ist er dem Alkohol verfallen und vernachlässigt sein Geschäft, eine Autowerkstatt. Eines Morgens ist er fort, und seine Frau findet einen Abschiedsbrief.

 

Darin bezichtigt er sich des Mordes: Deshalb wolle er nicht länger am Leben bleiben. Frau Lute schaltet sofort die Polizei ein, Hauptmann Fuchs übernimmt den Fall. Eine fieberhafte Suche beginnt. Theo will sich an einem Baum im Wald aufhängen. Doch dann verlässt ihn im letzten Moment der Mut und er geht zurück in die Stadt. Dort wird er von der Polizei in völlig betrunkenem Zustand aufgegriffen. Aber was verbirgt sich hinter Theos Selbstbezichtigung, er habe jemanden umgebracht? Die Polizei findet heraus, dass Theo den Abend vor seinem Selbstmordversuch mit einem Freund in dessen Datsche verbracht hatte. Eine Frau aus dem nahe gelegenen Dorf war ebenfalls dort gewesen. Wenig später wird sie tot aufgefunden. Aber war Theo wirklich der Mörder?

 

"Der Teufel hat den Schnaps gemacht“ war einer der ersten Polizeirufe, der sich mit dem Alkohol-Problem beschäftigte und er wurde damals heiß diskutiert. Die schonungslose Darstellung des Theo Lute gehört zu den überzeugendsten Leistungen des Schauspielers Ulrich Thein (1930-1995).

 

Eugen Zoch: Ezard Haußmann Frau Lute: Annekatrin Bürger Frau Zoch: Regina Beyer Hauptmann Fuchs: Peter Borgelt Hilde: Hildegard Alex Oberleutnant Bergmann: Jürgen Zartmann Oma Ziehlke: Marga Legal Theo Lute: Ulrich Thein Kamera: Günther Eisinger Drehbuch: Manfred Mosblech Regie: Manfred Mosblech

 

Manfred Mosblech

zurück

 

9.9.2011

Wie schön, dass ich meine Kanadareise wieder durchführen konnte und nicht vorher denken musste, ob ich denn wohl auch nüchtern wäre, wenn ich loswollte.

Am 2. September 1996, also vor 25 Jahren, habe ich zum letzten Mal in der Schule wegen einer Krankheit gefehlt. Nicht mitgerechnet habe ich da meine notwendige Magenoperation 2006.

 

Alkoholtagebuch

Wie ich jeden Tag erlebt habe, was ich mir beim Alkoholtrinken gedacht und vorgenommen habe, habe ich von Juni 1984 bis Mai 1990 in einem Oktavheft als !Alkoholtagebuch" festgahalten. Dieses Tagebuch scanne ich nach und nach ein und stelle es unten in die Bildergalerie.

Titelseite von diesem unheimlichen Tagebuch

Bildergalerie: Die ersten Seiten aus diesem Tagebuch

Fortsetzung folgt!

Meine Geadnken, als ich diesen Film gesehen habe

Dieser Film hat mich sehr berührt und einige Erinnerungen bei mir wachgerufen. Carla Binder hat auch zu Hause getrunkenbeim Einkaufen neben dem Weinbrand als Alibi noch Gemüse mitgenommen und hat sich den Weinbrand als Geschenk eingepackt. Ich habe mir auch mal eine Flasche Rotwein als Geschenk einpacken lassen, ihn mit zur Schule genommen, und eine Stunde später war die Flasche leer. Ich bin auch mehrmals im Krankenhaus gelandet und dann zu den Anonymen Alkoholikern gegangen. Das hat aber nicht beim ersten Mal geklappt, sondern bedurfte einiger Rückfälle. Es war nicht leicht, und ich hätte früher nie geglaubt, jemals ohne Alkohol auskommen zu können. Aber es geht, und das seit 25 Jahren, und nachdem ich von 1993 bis 1996 noch sehr große Probleme mit Medikamenten hatte, bin ich seitdem auch davon los und es ging mir nie besser als in den letzten 15 Jahren. Deshalb will ich auch bis 65 im Dienst bleiben, weil es mir wirklich gut geht und ich irgends etwas auszustehen habe.

Am selben Abend gab es auf MDR aus der alten DDR-Serie "Der Staatsanwalt hat das Wort" den Film "Nur einen Schluck" zu demselben Thema. Als Alkoholiker ist man von dem Film sehr berührt, denn am Anfang des Stückes soll bei dem Betroffenen, der gerade von einer Entziehungskur zurückkehrt, verheimlicht werden, dass er Alkoholiker ist. Um nicht aufzufallen, trinkt er einen Schluck und ein Glas mit, aber das darf nicht sein. Deshalb war und ist es mein Anliegen, dass meine Umgebung Bescheid weiß, dass keiner mir ein Glas Alkohol anbietet. Und das ist mir nun seit 25 Jahren mit Erfolg gelungen.

Der Staatsanwalt hat das Wort: Nur einen Schluck

 

Fernsehfilm DDR 1983 - Zum 90. Geburtstag von Horst Schulze

MDR FERNSEHEN

 

Mittwoch, 27.04.11

00:15 - 01:30 (75 Min.)

4 zu 3 Format

 

Darsteller/Regie

 Gisela Wibke: Marion van de Kamp

 Harald Wibke: Horst Schulze

 Manuela: Heidrun Welskop

 Tristan: Rolf Hoppe

 Prof. Gutschmied: Dietrich Körner

 Frau Gutschmied: Ingrid Rentsch

 Kien: Dieter Wien

 Kaderleiterin: Helga Göring

 Musik: Werner Pauli

 Kamera: Wolfgang Voigt

 Drehbuch und Regie: Edgar Kaufmann

 

Voller Hoffnung kommt Harald Wibke von einer Alkoholentziehungskur zurück. Seine Frau und seine Kinder freuen sich auf ihn, und er ist fest entschlossen, ein neues Leben zu beginnen.

 Vor Freunden und Kollegen verschweigt er jedoch, dass er alkoholkrank ist und nur mühsam gelingt es ihm deshalb, sich nicht zum Trinken verleiten zu lassen. In seinem alten Betrieb kündigt er, um endlich neu anfangen zu können. Doch so leicht, wie er es sich vorgestellt hat, findet Harald Wibke keine neue Arbeit.

 Er beginnt zu resignieren, zieht sich zurück und wird zum heimlichen Rückfalltrinker. Das Geld für Alkohol nimmt er sich, wo es sich ihm bietet. Als ihn eines Tages seine Tochter dabei ertappt, dass er ihre Ersparnisse gestohlen hat, stellt sie ihn zur Rede. Die Vorwürfe der Zehnjährigen verletzen und demütigen Harald Wibke so sehr, dass er in blinder Wut auf seine Tochter einschlägt.

 

 

 

Es war schlimm!

 

Unter diesem Titel möchte ich vielleicht mal ein Buch schreiben, aber das weiß ich noch nicht so genau.

 

„Es war schlimm“, das gilt natürlich erst später, ab der Papenburger Zeit, so etwa ab 1974.

 

Aber nun der Reihe nach:

 

Wie bin ich in den Alkoholismus geraten? Gute Frage.

 

Niedersächsische Heimschule Helmstedt

 

Alkohol zu trinken habe ich angefangen, als ich in Helmstedt die Niedersächsische Heimschule von 1963 – 1966 besuchte.. Da war das aber noch ganz normal und ich habe nicht mehr und nicht weniger getrunken als die anderen auch. Wir haben verbotenerweise ab und zu im Zimmer Feten gemacht, besonders zu Geburtstagen, meistens mit Cola und Rum. Abends waren wir dann auch öfter bei Anni und das hat Spaß gemacht, ohne dass der Alkohol zum Problem wurde. Richtig betrunken war ich in der Zeit nicht, allerdings einmal kurz nach dem Abi,. 

 

Bundeswehr

 

Dann kam der Bund. Da wurde aus dem Alkoholtrinken manchmal schon richtige Sauferei. Meinen 20. Geburtstag z.B. habe ich mir dadurch vermasselt, dass ein Kumpel aus meinem Funktrupp und ich auf einer Übung abends in eine Kneipe in Fuhrberg gerieten. Wir waren dann beide ziemlich voll, und als es ans Bezahlen ging, meinte ich, ich hätte schon bezahlt und wollte nicht mehr löhnen. Der Gastwirt war anderer Meinung und rief die Polizei. Ich weiß bis heute nicht, wer Recht hatte. Das lief darauf hinaus, dass mir ein Wochenende gestrichen wurde, ausgerechnet das zu meinem 20. Geburtstag. Es war aber nicht ganz so tragisch, denn meine Bekannten damals kamen nach Hannover und wir haben wir in der Kneipe in der Nähe der Kaserne etwas gefeiert. Der Alkoholkonsum war zwar gestiegen, aber noch nicht dramatisch, vor allem brauchte ich noch nicht am nächsten Morgen weiter zu trinken.

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Studium in Braunschweig

 

Während des Studiums ging das in einigermaßen erträglichen Mengen weiter. Da habe ich ab und zu mit meinem Onkel, bei dem ich wohnte, einen drauf gemacht, oder auch mit Bernd. Wir haben in der Zeit in Braunschweig unsere Geburtstage zusammen gefeiert und das war ganz nett. Einmal war ich mit meinem Onkel zusammen mit dem Fahrrad losgefahren, um eine Bierkiste zum Großhandel zurückzubringen. Auf dem Rückweg kehrten wir in der Kantine des Bahnbetriebswerks ein. Als wir zu Hause ankamen, bin ich mit dem Fahrrad zwischen den Mülltonnen gelandet. Gedanken machte ich mir hier schon mal, weil ich gegen Abend mal einen oder zwei aus einer Flasche Mariacron trank, die ich in meinem Zimmer stehen hatte.

 

Dann kam ich nach der ersten Lehrerprüfung nach Papenburg ins schöne Emsland. 5 ½ Jahre war ich dort, und in der Zeit fing es an, dass mein Trinken problematisch wurde. Wenn man mich jetzt nach einem Grund fragt, kann ich keinen nennen. Es war einfach so. Es war kein Problemtrinken, sondern einfach nur die Lust an dem anfangs tollen Gefühl, wenn man ein paar Biere oder auch Schnäpse getrunken hatte.  

 

Zeit in Papenburg

 

Problematisch wurde es so etwa ab 1974-75. Aber auch schon 1972 passierten haarsträubende Dinge. Dazu später mehr.Es passierte mir da schon mal, dass ich am Morgen auf dem Weg zur Schule in einem kleinen Geschäft an der Wiek vorfuhr und mir eine Schachtel Boonekamp mitnehm, die ich im Laufe des Morgens auf der Lehrertoilette austrank. Das gab mir schon zu denken. Später hatte ich auch im Schrank eine Flasche Korn oder Weinbrand stehen, aus denen ich vor der Fahrt zur Schule zwei oder drei Kurze trank.Es fing jetzt auch die Zeit an dass ich das Schulende mittags kaum abwarten konnte, um in die Kneipe zu Schnaps und Bier zu kommen. Manchmal fühlte ich mich danach gut, aber manchmal halfen hier auch mehrere Biere und Schnäpse nicht zu einem Wohlgefühl. Mittags habe ich mich immer zum Mittagsschlaf hingelegt, aber manchmal war die Unruhe so groß. dass ich los musste und bei WEZ im Restaurant ein paar Schnäpse trinken musste. Einmal konnte ich vor dem ersten Schnaps das Glas gar nicht ruhig halten.Manche Situation habe ich noch vor Augen, als wäre sie gestern gewesen:

Ich komme im WEZ an und kann es kaum aushalten. Ich bestelle einen Korn und muss das Glas mit beiden Händen halten, weil ich so zittere. Ich trinke noch eine auf dieselbe Art. Nach ca. 10 Minuten wirkt der Schnaps. Ich begegne einer Kollegin aus einer anderen Schule, unterhalte mich mit ihr und fühle mich einigermaßen wohl dabei, weiß aber auch, dass dieses gute gefühlt im Laufe des Nachmittags wieder verfliegen wird.

 

Donnerstag, d. 30. Dezember 2010

 

Heute ist mir mein Kalendertagebuch von 1982 in die Hände gefallen. Ich habe gleich mal durchgeblättert und fand vom Anfang des Jahres  folgende Notizen:

Sonntag, 10. Januar: Beim Zeitunglesen Steinhäger getrunken

Montag, 11. Januar: mo: in der Schule was geholt

                                   n: zu Haus weitergemacht

Dientag, 12. Januar: n: nach Eschershausen, kurz in der Felsenquelle, nach Einbeck, Vera geholt, vorher in der Imbissbude,

                                   ab: beim Fernsehen nebenbei fast eine Flasche Steinhäger geleert, vor dem Fernseher eingeschlafen

Mittwoch, 13. Januar: von der Schule zu Haus geblieben

Donnerstag, 14. Januar: ziemlich krank; von diesen beiden Tagen habe ich keine Eintragungen, was ich getrunken habe, aber es muss schon einiges wieder  

                                         gewesen sein

Freitag, 15. Januar: Dr. Lieben da, nichts gemacht, außer gesagt, dass ich Pyrmonter trinken soll

Samstag, 16. Januar:mo: ziemlch eine Flasche Scharlachberg und eine Flasche Glühwein ausgetrunken; ziemlich kaputt

                                  ab: Renate für ein Gespräch angerufen, sie auch gekommen

Sonntag, 17. Januar: mo: Bier, Weinbrand und Biovital

                                   n: wunderschöner Spaziergang mit Vera durch den Hils

                                   g.ab: Herbert und Maren bei uns, ich ziemlichen Entzug

                                   ab: ferng. Traumschiff, nicht so viel davon mitgekriegt

Montag, 18. Januar: aufgehört zu trinken, aber noch nicht wieder zur Schule

                                   mo und n. Spaziergänge mit Papa zum Hils und Döhrenberg, danach wieder fast normal etwas gemacht

Dienstag, 19. Januar: wieder zur Schule

 

Wenn ich mir das so durchlese, kann ich mir diese Anstrengungen noch lebhaft in Erinnerung rufen. Irgendwann beim Fernsehen komme ich auf die Idee, Steinhäger zu trinken und bleibe eine ganze Woche dabei. Am Morgen habe ich in der Schule solch ein Verlangen nach Alkohol, dass ich zu Zimmermann gehe und Jägermeister oder ähnliches hole. Am Nachmittag geht es weiter. Selbst nachdem Dr. Lieben extra da war, habe ich am nächsten Tag weitergetrunken. Ich wollte nicht, aber es ging nicht anders.. Bei meinen Rückfällen damals habe ich ja immer gedacht, wenn ich am Abend ein paar trinke, höre ich am nächsten Tag auf. Aber das klappt nicht. Die einzige Möglichkeit ist, wie ich das jetzt seit 24 Jahren mache, absolut nichts zu trinken. Dann entstehen keine Qualen, kein Verlangen und man fühlt sich wohl.

 

Das war mal ein Einblick in eine Woche schweren Trinkens mit Schulversäumnis, Arztbesuch und allem was dazugehört.

 

 

Sonntag, d. 5. Dezember 2010

 

In der letzten Woche war ich auf einer Feier, und da habe ich mit einem befreundeten Ehepaar über eine Eskapaden in Bezug auf Alkohol und Medikamente gesprochen und auch erzählt, dass alle meine Sünden in dieser Beziehung im Internet zu finden sind. Da meinte der Bekannte, ob ich nicht gekündigt werden könnte, wenn das jemand von der Schulaufsicht liest. Dem ist nicht so. Denn auch da kennt man mein Problem. Als ich 1996 im Frühjahr oft wegen Medikamentenabhängigkeit in der Schule gefehlt habe, hatte ich ein ernsthaftes Gespräch mit Schulleiter und Schulrat. Ich bin daraufhin als Konrektor zurückgetreten, habe in Göttingen eine Therapie gemacht und habe seit dem 2. September 1996 keinen Tag mehr in der Schule gefehlt - bis auf eine notwendige Magenoperation 2006. Besser kann es nicht laufen.

 

 

 

 

Das ist der Eingang zum ehemaligen "Hotel am Stadtberg" in Eschershausen. In meiner heißen Alkoholphase 1978 habe ich einige Male auf dem Weg zur Schule hier angehalten, bin durch diesen Eingang gegangen und habe auf die Schnelle ein oder zwei Flaschen Bockbier getrunken. Dann esrt kam ich einigermaßen klar in der Schule. Diese Episode habe ich unten schon mal früher beschrieben.

Freitag, d. 10. September 2010

 

Klitzekleine Episoden

 

Mittags in Papenburg

Ich bin mit starkem Entzug aus der Schule gekommen und lege mich hin zum MIttagsschlaf. Ich kann nicht schlafen und fahre zum Einkaufszentrum. Im Imbiss bestelle ich einen Korn, den ich vor Zittern fast nicht zum Mund kriege. Es geht dann doch. Ich trinke noch einen oder zwei, und es geht mir besser.

 

Mainzholzen

Ich bin mit meiner Mutter in Mainzholzen bei Rudi. Ich laufe schnell zur "Linde", um ein paar Doppelkorn zu trinken.

 

Brombeerenpflücken

Beim Brombeerenpflücken im Hils mit Vera Ende August 1981 nehme ich mir vor, nur noch im August etwas zu trinken, im September nicht mehr. Am 5. September bin ich immer noch betrunken.

 

Es war aber auch angenehm

Wenn ich mal wieder Entzugserscheinungen hatte und die ersten paar Gläser getrunken habe, wurde es angenehm. Das war ein schönes Gefühl, das aber leider nicht lange anhielt.

 

 

 

 

 

 

Dienstag, d. 6. Juli 2010

 

Ich habe gemerkt, dass ich schon lange nichts geschrieben habe. Vor zwei Wochen ist mir wieder bewusst geworden, wie gut es ist, dass ich keinen Alkohol mehr trinke. Ich habe da einen alten Bekannten getroffen, der auch starke Probleme mit dem Alkohol hat. Er war auch jahrelang trocken, trinkt aber seit einiger Zeit schon wieder. Ich habe mich richtig erschrocken, als ich ihn gesehen habe. Wie wohl fühle ich mich doch so und wie toll war der Abschluss mit meiner Klasse 4a in Hankensbüttel und dann auch noch ganz zum Schluss in der Klasse und in der Eisdiele.

Ich bekomme ja nun wieder ein erstes Schuljahr, worauf ich mich freue. Mit Alkohol würde ich das wohl nicht gut in den Griff kriegen.

Vorige Nacht habe ich wieder unmögliches Zeug geträumt, und ich habe da auch getrunken und mich fürchterlich geärgert. Wie froh war ich, als ich aufgewacht bin und gemerkt habe, dass das nicht stimmt.

Übrigens: Diese Seite "Alkohol" wurde bisher 865mal angeklickt und steht damit nach NDR-Alben, Startseite, Kalifornien, Gästebuch, Über mich und Alle Reisen an siebter Stelle: Man höre und staune.

 

 

Mittwoch, d. 6. Januar 2010

 

In der Zeit um Weihnachten und Silvester denke ich viel über früher nach. Ich bin jetzt jeden Tag fit und kann machen, was ich möchte. Diese Zeit war früher (etwa 1971 - 1977) eine Katastrophe. Es fing meistens Heiligabend an. Dann wurde mit den Nachbarn abends schon mal etwas getrunken. Ich wollte immer nicht viel , aber es wurde doch mehr. Weihnachten gingen wir abends in die Kneipe oben oder unten. Und es ging rund. Wenn anschließend ein paar Tage in der Woche dazwischenlagen, ging es ja. Das waren dann ein paar Tage ohne viel Alkohol. Am schlimmsten aber war es, wenn Weihnachten in der Woche lag, dann kam das Wochenende wieder mit Alkohol und anschließend Silvester und Neujahr. Dann wurde ich gar nicht mehr nüchtern. Und die Qual, zwischendurch, wenn der Alkoholpegel abnahm, auszuhalten oder wieder etwas zu trinken, war groß. Ich weiß noch 1977, als das Schützenhaus schon fertig war und vor Silvester jemand oben war, habe ich krampfhaft überlegt, hochzugehen, um etwas zu trinken, aber ich glaube, ich bin doch nach Haus gegangen.

Umgang mit Tabuthemen

Nach dem Selbstmord von Robert Enke ist mir wieder bewusst geworden, wie wichtig es ist, offen mit seiner Krankheit umzugehen. Natürlich kann ich mich nicht mit Robert Enke vergleichen. Er wurde von vielen Millionen Menschen beobachtet und er traute sich nicht, offen seine Krankheit, die Depressionen, zuzugeben.

Ich wurde nur von meinem Umfeld - Schule, Eimen und Umgebung - beobachtet. Und meine Krankheit (und Alkoholismus ist eine Krankheit, seit 1968 anerkannt) war manchmal auch nicht zu übersehen. Man kann sie nicht immer so verstecken wie Depressionen. Ich habe dann aber auch offen zugegeben, dass ich Alkoholiker bin, und das ist gut so. Dadurch weiß jeder in meiner Umgebung Bescheid und keiner kommt auf die Idee, mir Alkohol anzubieten.

Dehalb habe ich auch die Seite "Alkohol" in meinen Internetauftritt hineingenommen, und das Interesse daran besteht, sieht man an den Anklickungen dieser Seite. Sie steht mit 718Besuchen an 7. Stelle aller meiner Seiten (am 14. März 2010). Es gibt viele Menschen, die mehr trinken, als ihnen gut tut, aber sie bekennen sich nicht dazu. Das ist am Anfang auch schwierig, zugegeben. Es hat bei mir etwa acht Jahre gedauert, bis ich zugeben musste, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann. dann hat es aber weitere acht Jahre gedauert, bis ich absolut trocken wurde. Seit 1986 trinke ich keinen Alkohol mehr. Und in unserer AA-Gruppe haben wir schon öfter gesagt, wir haben die beste Krankheit der Welt, wir brauchen nur etwas wegzulassen, und schon geht es uns gut.

 

Einige der unten aufgeführten Episoden schon mal vorweg!

Hoffentlich ist bald Schulschluss, ich muss in die Kneipe
Wie so oft habe ich am Wochenende in Papenburg viel getrunken. Der nächste Morgen beginnt mit Übelkeit, und auf dem Weg zu meiner Garage muss ich mich öfter übergeben. So auch an diesem Montagmorgen. In der Schule geht es mir schlecht. Bald setzen auch hier schon Entzugserscheinungen ein, ich brauche Alkohol und der Morgen zieht sich hin ohne Ende. Ich sehne das Schulende herbei, weil ich dann in eine Kneipe will, den Namen weiß ich jetzt nicht mehr, sie liegt gegenüber vom Papenburger Sportplatz. Ich bestelle eine Kleinigkeit zu essen, hauptsächlich aber Bier und Korn. Normalerweise geht es mir nach einem Bier und Schnaps gleich besser Ich trinke etwa fünf Bier, aber es tritt nicht die gewünschte erleichternde Wirkung ein. Irgendwan fahre ich nach Haus, es geht mir immer noch nicht gut. Sicher habe ich am Abend dann irgendwo weitergemacht.

Das rote Haus in der Mitte war damals das Hotel "Zum Schimmel", in dem ich in der ersten Nacht in Wolfenbüttel übernachtet habe. Bericht dazu unten!

Am 3. August 2010 haben wir einen Kollegiumsausflug nach Wolfenbüttel unternommen, und da bin ich mal wieder an Stätten des Gruselns für mich vorbeigekommen.

Betrunken von Papenburg nach Wolfenbüttel
Meine gruseligste Episode

Das ganze Wochenende von Sonnabend an trinke ich sehr viel in Papenburg. Nach dem Urlaub 1978 will ich am Montagmorgen wieder in Papenburg abfahren, aber nicht gleich nach Haus, sondern über Nienburg und Wolfenbüttel, um mehrere Ziele für den Heimatwettbewerb des ADAC zu erledigen. Am Sonntagabend habe ich was getrunken, was und wie viel, weiß ich nicht mehr. In der Nacht kann ich nicht schlafen, aber nicht, weil ich aufgeregt bin, sondern weil der Alkohol und starkes Verlangen danach mich nicht schlafen lassen. Nach und nach trinke ich vom Bett aus etwa eine Flasche Rotwein, und mit diesem Alkoholgehalt will ich losfahren, und tue das auch.  Es geht mir sehr schlecht, und ich habe eine Fahrt quer durch Niedersachsen vor bis Wolfenbüttel, und vorher sogar noch bis Helmstedt und dann wieder etwas zurück nach Wolfenbüttel. Ich kann kaum fahren, brauche wieder Alkohol. Ich komme etwa 1 km weit bis zur „Waldlust" und trinke ein paar Bier. Es geht so. Irgendwie komme ich bis Nienburg. Dort suche ich für den Heimatwettbewerb ein paar Suchpunkte aus, lasse mein Heft abstempeln und fahre weiter, wie, weiß ich nicht mehr genau. Ich fahre nach Helmstedt, erledige meine Aufgaben für den Heimatwettbewerb, steuere Wolfenbüttel an und suche ein Hotel. Hier finde ich das Hotel "Zum Schimmel", siehe Fotos oben. .Dort will ich irgendwann schlafen, kann aber nicht, ich brauche Alkohol, aber woher mitten in der Nacht nehmen. Ich besorge mir ein Taxi, das mich zu einer noch geöffneten Kneipe fährt, ich kaufe eine Flasche Wein und zurück geht es. Die Flasche Wein ist auf dem Hotelzimmer bald leer, ich schlafe irgendwie und wache fürchterlich auf. Frühstück, nicht dran zu denken, dafür lieber ein paar Underberg, morgens um 8 Uhr. Ich bezahle und verlasse das Hotel, weil ich an diesem Tag ja nach Haus will. In Wolfenbüttel muss ich die Aufgaben für den Heimatwettbewerb erledigen und gehe los. Es ist schönes Sommerwetter, und vor den Gaststätten stehen die Tische davor. Ich setze mich hin und trinke ein paar Schoppen Rotwein, etwa um 11 Uhr. Danach will ich losgehen, kann aber nicht mehr laufen. Die Polizei wird gerufen, und mit einem Polizei-Bulli werde ich zu einem Hotel gebracht. Weil ich nicht weiß, wo mein Auto ist, bitte ich die Polizei, danach zu suchen. Dass die mich nicht fragt, wie ich denn das mit dem Auto vorher gemacht habe, wundert mich noch heute. Nachher finde ich mein Auto wieder und rufe die Polizei an,dass sie nicht mehr zu suchen brauchen. Da man sieht, dass es mir erbärmlich geht, ruft man vom Hotel einen Arzt. Er kommt und verschreibt mir Beruhigungsmittel. Der Hotelinhaber bietet mir an, die Medikamente besoregen zu lassen. Ich lehne ab, weil ich wieder auf Tour will. Ich hole die Medikamente, kehre aber wieder ein. Ich kann wieder nicht laufen. Ein Mann hakt mich unter und bringt mich ins Hotel. Dort werde ich in der Nacht fast verrückt. Ich breche geronnenes Blut, renne im Zimmer auf und ab,.  Für mich geht es so weiter: Irgendwie schlafe ich ein und am Morgen, vielleicht um 7 Uhr, geht die Tür auf und nach einigen Telefonaten in der Nacht werde ich abgeholt. Meine Eltern fallen aus allen Wolken. Ich breche weiter Blut, Dr. Dames wird angerufen und ich bin ein paar Stunden später in Stadtoldendorf im Krankenhaus. Die Ärzte meinen, ich könnte eine Bauchspeicheldrüsenentzündung haben, darf ich nichts trinken und habe wahnsinnigen Durst. Es muss schlimm um mich stehen, denn es wird extra eine Sitzwache herbeigerufen, die die ganz Nacht bei mir im Zimmer sitzt und alle Augenblicke den Blutdruck misst. Drei Wochen bleibe ich im Krankenhaus.

Ich weiß nicht, ob sich irgend jemand, der nicht süchtig ist, vorstellen kann, was da mit einem los ist, wenn man seinen Suchtstoff, egal, was es ist braucht und nicht drankommt. Und wenn manchmal in Krimis oder anderen Filmen Süchtige um Stoff betteln, kann ich das voll und ganz verstehen und kann mich in die hineinversetzen..

 

Mit Jägermeister im Lehrmittelraum

Es ist wieder Morgen, und ich bin schon mit Entzugserscheinungen in die Schule gekommen. Bis zur großen Pause halte ich durch. Zu der zeit existiert der Lebensmittelladen Zimmermann an der noch, wo es heute Döner gibt. In der Pause also geht es zu Zimmermann und es wird eine Miniflasche Jägermeister gekauft.. Ich weiß jetzt nicht mehr die Größe, ob 40 oder 100 ml. Mit dieser Flasche verschwinde ich in der Schule im Lhermittelraum, das war der Rum von Friedlinde von Seelens jetziger Klasse. Schnell wird der Jägermeister runter gekippt und die Flasche bis zur späteren Entsorgung zwischen den Lehrmitteln versteckt. Kurzfristig geht es mir besser, aber nicht lange. Manchmal haben diese Drinks auch gar nicht so richtig gewirkt. Die Entscheidung vor der Pause, gehst du jetzt und kaufst etwas oder nicht, waren immer sehr schwierig. Und wer glaubt, dass das toll war, irrt gewaltig. Dieses Gefühl, so gefangen zu sein vom Alkohol, kann man als Außenstehender gar nicht nachempfinden.

 

Einkehr im Hotel "Am Stadtberg" auf dem Weg zur Schule

Im ersten Halbjahr 1978 ging es mir auf dem Weg zur Schule oft sehr schlecht. Ich habe gezittert und hätte so gar keinen Unterricht machen können. Ich brauchte dringend etwas zu trinken. Da bin ich mehrmals im Hotel "Am Stadtberg" eingekehrt, habe auf die Schnelle zwei Flaschen Einbecker Bockbier (damit es besser wirkt) getrunken und bin dann zur Schule gefahren. Manchmal war so schnell keiner da, dann habe ich mir selbst das Bier gesucht, aber anschließend natürlich immer bezahlt. So konnte ich dann die Stunden in der Schule einigermaßen überstehen.

Mittwoch, d. 8. Juli 2009

 

Diesen Brief habe ich jemandem geschrieben, dessen Verwandter wohl etwas zu viel trinkt und der mich fragte, was man da machen könnte.

 

 

Hallo ....,

 

das ist für Euch natürlich schwierig, denn sagen lässt sich ein Alkoholiker eigentlich nichts, das weiß ich selbst am besten. Und von Verwandten schon gar nichts. Man muss selbst merken, dass es so nicht weitergeht und dann durch den Besuch der AA-Gruppen oder eine Therapie davon loskommen. Aber erst danach wird es schwierig. Man muss wissen, dass man wieder anfängt zu trinken, wenn man ein Glas anrührt. Das habe ich sieben Jahre lang von 1978 bis 1985 auch noch nicht ganz kapiert. Da habe ich mich abends, wenn Vera im Bett war, in meine Ecke gesetzt und gedacht, na, einen oder zwei Steinhäger kannst du ja trinken. Das wurde dann doch mehr und am nächsten Tag habe ich weitergemacht. 1986 war ich dann sechs Wochen zur Therapie und danach auch trocken, habe nur ein halbes Jahr noch mit Medikamenten rumgemacht. Dann ging es gut bis 1993, danach habe ich zwar nichts getrunken, aber meiner Mutter strake Schmerzmittel (Tramal) geklaut und war davon fast noch abhängiger als vorher vom Alkohol. Dann war ich im Frühjahr 1996 so nieder, musste beim Schulrat (Herr Ernesti) antanzen, weil ich von Januar bis März etwa viermal wegen Medikamentenmissbrauch gefahlt hatte. Ich habe da angeboten, meinen Konrektorposten an den Nagel zu hängen, habe das auch gemacht, war vier Wochen in der Psychiatrischen Uni-Klinik in Göttingen, die mir sehr geholfen hat, habe seitdem keine Pillen mehr genommen - Alökohol getrunken hatte ich schon seit 1986 nicht mehr - und habe seitdem nicht einen Tag mehr (13 Jahre) in der Schule gefehlt, mit Ausnahme einer Magenoperation 2006, aber das zählt für mich nicht, da das eine ganz andere Sache war und mit einer normalen Krankheit oder Fehlens wegen Alkohol und Medikamenten nichts zu tun hatte. Weil mir das nun schon so lange sehr gut geht, habe ich mir auch meine schönen Fernreisen nach Kanada, Brasilien, Mexiko, Japan, Kalifornien und China gegönnt. Wer kann von sich schon sagen, so viel in der Weltgeschichte herumgekommen zu sein. Zu meinen Sauf- und Tablettenzeiten hätte ich auch nie davon geträumt so etwas mal machen zu können. Da Vera ja keine Flugreisen unternimmt, bin ich vor 1999 auch nicht auf die Idee zu solchen Unternehmungen gekommen. Da hat sie aber gesagt, dass von Einbeck aus eine Reise nach Kanada angeboten wird, und wenn ich Lust hätte, könnte ich ja mit. Das habe ich mir natürlich nicht zweimal sagen lassen. Und Du wirst es sicher glauben, dass diese Reisen eine unheimliche Bereichrung sind, von denen man den Rest seines Lebens zehrt. Lass Dir diese Orte mal auf der Zunge zergehen: Montreal, Niagara-Fälle, Toronto mit CN-Tower, Copacabana, Zuckerhut, Iguacu-Wasserfälle, Mexiko-City, Maja Tempel, Golf von Mexiko, Tokio, Fudjiama, Hiroshima, Friedenspark dort, Fahrt mit dem Shinkansen, Kijoto, Los Angeles, Hollywood, Santa Monica, Beverly Hills, Malibu, Santa Barbara, San Francisco, Golden Gate Bridge, Alcatraz, Cable Cars, Las Vegas, Grand Canyon, Palms Springs, Peking, Chinesische Mauer, „Vogelnest", Xian mit Terracottaarmee, Yangtse-Kreuzfahrt, Drei-Schluchten-Staudamm, Shanghai. Ich will Dir nicht den Mund wässrig machen, aber ich habe eben in Gedanken mal in Kurzfassung meine ganzen Fernreise durchgespielt. Was ich vorher an Kurzreisen schon gemacht habe, kannst Du ja auf der Startseite von www.reinerbiel.jimdo.com durchlesen. Zu der Zeit konnte ich Kurzreisen wohl planen, aber nichts längeres. Ich will nie nie sagen, aber ich glaube doch, dass ich so leicht nicht rückfällig werde. Denn das erste Glas oder die erste Pille stehen- oder liegenzulassen ist einfacher, als nach dem oder ersten wieder aufzuhören. Entscheidend dabei ist, nicht bewusst Alkohol zu trinken. Ich vermeide Alkohol in Speisen und ess auch keine Mon Cherie. Wenn ich aber mal Pudding erwische, wo Alkohol drin ist, ist das nicht schlimm, denn ich habe diesen Alkohol ja nicht bewusst getrunken und das ist entscheidend.

 

Ganz wichtig: Alles, was mit dem Aufhören zu tun hat, muss von einem selbst kommen.  

So, nun habe ich Dir genug zu lesen geschickt.

 

 

8. März 2009

Ein Alptraum

 

Ab und zu habe ich einen Alptraum, dass ich wieder Alkohol getrunken hätte. Das war auch vorige Nacht so. Dann bin ich immer wieder heilfroh, wenn ich morgens che, und es war nicht so. Während des Traumes denke ich dann meistens, dass ich so lange nichts getrunken habe, und nun doch wieder. Das ist schlimm und die Erleichterung groß, wenn es nur ein Traum war.

Ende Januar 2009

Meine Güte,

was wurden in mir gestern Abend die Erinnerungen wach. Mir fielen meine beiden Suchttagebücher, das Alkohol- und das Medikamententagebuch in die Finger und da habe mal wieder drin geblättert. Darin habe ich akribisch jeden Schluck Alkohol und jede Tablette aufgeführt und wie ich mich danach gefühlt habe. Oft stand dann dabei: "Ich will es lassen!" Aber meistens klappte das nicht. Ich werde demnächst mal ein paar Auszüge daraus hier schreiben. Wie geht es mir da doch jetzt gut, ohne dass ich immer überlegen muss, wenn ich an einer Kneipe vorbeifahre, ob ich reingehe oder nicht. Es kann sich niemand vorstellen, der nichts damit zu tun hat, wie anstrengend das ist.

Einige Leute wundern sich, dass ich über diese früheren Probleme im Internet schreibe. Da ich aber offen mit dem Thema umgehe und jeder in meiner Umgabung in der Schule, in Eimen und sonstwo darüber Bescheid weiß, kann ich auch hier darüber schreiben. Dieser offene Umgang beschert mir schon seit 23 Jahren Abstinenz vom Alkohol und 13 Jahre von Medikamenten.

Es ist schön, jeden Morgen mit klarem Kopf aufzuwachen und immer im Vollbesitz seiner Kräfte zu sein. Wer Probleme mit dem Alkohol hat, sollte versuchen, damit aufzuhören. Dass das schwer ist, weiß ich.

Ich weiß auch, wie ich zwischen 1978 und 1986 doch ab und zu Rückfällen gekommen bin. Ich habe abends manchmal gedacht, ich könnte ruhig einen Steinhäger oder so ähnliches Zeug trinken. Am nächsten Tag wäre wieder Schluss. Das war grundsätzlich ein verhängnisvoller Irrtum.

Episoden

 

Hier mal die Überschriften von Episoden, über die ich noch mal mehr schreiben kann, vielleicht sogar mal in einem Buch. Mir schwebt auch schon der Titel vor: "Es war schlimm!"

 

Episoden zum Alkohol:

Mit Jägermeister im Lehrmittelraum

Heulend im Gruppenraum

Betrunken quer durch Niedersachsen

Mit dem Grill am Boden

Einkehr im Hotel "Am Stadtberg" auf dem Weg zur Schule

Die Kinder arbeiten, ich bin im Brauhaus

Auf der Bundeswehrübung bei Fuhrberg

Hoffentlich ist bald Schulschluss, ich muss in die Kneipe

Montag gegen Abend: Soll ich etwas trinken oder nicht?

Vor der Gaststätte "Weißes Ross" in Eimen fast erfroren

Stacheldrahtzaun auf dem Weg nach Haus

Mutters 70. Geburtstag ohne mich

Selbsteinlieferung ins Krankenhaus

Wolfenbüttel: Nachts mit dem Taxi auf Weinsuche

Wolfenbüttel: Underberg statt Frühstück

Wolfenbüttel: Die Polizei bringt mich ins Hotel und sucht mein Auto

Wolfenbüttel: Wenn ich könnte, würde ich aus dem Fenster springen

Mit Magenbluten ins Krankenhaus

Tapezieren bei Messerschmidts

Mein 30. Geburtstag fällt aus

Mein 31. Gbeurtstag: Ich auf dem Sofa, meine Gäste sitzen daneben

Einige Schnäpse vor der Schule

Boonekamp auf der Toilette

In Porta Westfalica hätte ich zum Dieb werden können

Eine schlimme Mischung: Eine Flasche Rotwein und fast eine Schachtel Halbmond-Schlaftabletten

Einkehr in der Autobahnrststätte: Das Zittern muss weg

Schulleiterdienstbesprechung in Bodenwerder: Alle halbe Stunde ein Glas Rotwein an der Theke

Auf dem Weg von Vera in Einbeck nach Haus: Ander Löwenkreuzug geradeaus oder links zu Herkur, meistens siegte Herkur

Aus dem Schwimmbad im Hotel schnell aufs immer und an die Flasche

Rausschmiss in der "Olen Worth"

"Ausflug vom Krankenhaus Stadtoldendorf" ins Sodatenheim und Schützenhaus

Einweihung des Eimener Schützenhaus: Für mich bald Schluss

Heimkehrerball 1979

Zweimal an einem Tag im Graben

Abschlussball bei Heino van der Pütten in Papenburg

Samstagnachmittag in Papenburg: Ich wollte Hefte nachsehen - die Flasche Schnaps hat gewonnen

Pflügen mit den Nachbarn an der Spitze an der B 64

Mit dem Flachmann auf dem Boden in Papenburg

Mit einer Flasche Rotwein bei uns auf dem Boden

"Magen-Darm-Grippe" am 2.4.1977

 Zitternd in den Urlaub 1977

Boonekamp bei Bredhorst in Sande

Feuer anheizen morgens

Mit Steinhäger in meiner Sofaecke

Ulrich Frischgesell und Hanne Siegert brachten mich nach Haus

Steinhäger in unserer Anbauzeit 1981

 

 

Episoden zu den Medikamenten:

Mit Tramal gegen Halsschmerzen

Eine Schachtel Tramal am Wochenende

"Meine Mutter" braucht zu viel Tramal

Zum Arzt in Oberammergau

Rückenschmerzen in Esens

Tablette im Kugelschreiber

Tägliche Infudionen beim Arzt

"Gib mir bitte ein paar Tabletten!"

Vorzeitiger Abgang von der Schulinternen Lehrerfortbildung in Hildesheim

 

 

Wie hört sich das an? Für mich war das nicht so gut!

 

Fortsetzung folgt, sicher fällt mir noch einiges ein

 

 

 

Chinareise

Zu der Zeit, als ich noch Alkohol getrunken und Medikamente genommen habe, wäre die Planung einer solchen Reise nicht machen können, denn ich hätte nicht gewusst, ob ich zu der Zeit der Reise gut drauf gewesen wäre. Einige meiner Mitreisenden wissen ja von meinem Problem, und Marius aus Wiebrechtshausen habe ich davon erzählt. Nach einigen Mahlzeiten war schon allgemein bekannt, dass bei den zehn Reiseteilnehmern neun Bier und eine Cola eingeschenkt wurde. Als es zweimal Wein dazu gab, habe ich diesen weitergegeben. Ich habe auch weiter nicht darüber gesprochen, nur am letzten Tag mit unserem Reiseleiter Cheng. Er hatte mich beraten, als ich für meinen Freund Peter eine Flasche Reisschnaps mitbringen wollte. Anschließend fragte er mich, wie denn der Schnaps schmeckt, da er dachte, ich hätte schon davon probiert. Da habe ich ihm erzählt, warum ich die ganze Zeit keinen Alkohol getrunken habe. Wir haben dann auch noch darüber gesprochen, ob es in China auch ein Alkoholproblem gibt, aber das hält sich dort in Grenzen.

 

Schützenkönig

Am 6. September 2008 wurde ich auf dem Jubiläumsfest des SV Eimen Schützenkönig. Ich war vollkommen überrascht, da ich im Laufe des Jahres nicht viel schieße und auch nach abgegebenen Schüssen nicht weiß, ob sie gut waren oder nicht. Aber ich habe mich dann gefreut. Ich habe das Ereignis dann schön gefeiert, auch ohne einen Tropfen Alkohol. Ich bin wohl dererste Schützenkönig in Eimen in den 26 Jahren, der nach der Proklamation noch selbst mit dem Auto nach Hause fahren konnte. Dieses Fest hat mir auch ohne Alkohol viel Spaß gemacht, was ich mir früher gar nicht hätte vorstellen können.

 

 

Wie Ihr ja wisst, hatte ich große Probleme mit Alkohol und Medikamenten. Diese Probleme sind glücklicherweise seit einigen Jahren überwunden. Seit 21 Jahren trinke ich keinen Alkohol mehr und nehme auch seit elf Jahren keine Medikamente mehr. Das bedeutet für die Schule, dass ich seit elf Jahren fast keinen Tag mehr gefehlt habe. Die einzige schulische Pause die ich machen musste, war im Februar 2006, als ich wegen eines Zwerchfellbruchs in Hannover operiert werden musste.

Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, kann mir schreiben, ich antworte.

 

 

Ein Glas Glühwein war zuviel

 

Als ich jetzt in der Aventszeit auf dem Holzmindener Weihnachtsmarkt war, fiel mir wieder eine Geschichte ein, die vor 22 Jahren passiert ist. Ich war in Holzminden im Rahmen der Veranstaltungen von "Schule und Wirtsaft". Nach dem Ende der offiziellen Veranstaltung wollte ich noch auf den Weihnachtsmarkt. Da ich mein Geld vergessen hatte, lieh ich mir von einem Kollegen 20 DM. Auf dem Weihnachtsmarkt meinte ich dann, ein Glas Glühwein könne mir nicht schaden. Wie es dann kommen musste, trank ich in den nächsten Tagen wieder zu viel und musste in der Schule fehlen. Ich bekam zu Recht Ärger mit meinem Rektor Ulrich Frischgesell, der zu der Zeit auch krank war und nun Rektor und Konrektor fehlten. Kurz danach ging ich dann erstmals zu den "Anonymen Alkoholikern".

 

Nette menschliche Umgebung

 

Manchmal höre ich von anderen betroffenen Alkoholikern, dass zu ihnen gesagt wird: "Ein Glas kannst du doch mal trinken." Das ist natürlich absoluter Unsinn. Ich finde es in meinem kompletten Umkreis toll, wie sich alle verhalten. Gestern Abend z.B. (19.1.2008) bekam ich auf der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins Eimen neben einer Urkunde eine Flasche überreicht für 30jährige Pressewarttätigkeit. Um diese von den anderen, die ebenfalls für 30jährige Vorstandstätigkeit eine Flasche bekamen, war diese in anderes Papier eingewickelt.

Ich höre ebenfalls manchmal von meinen AA-Freunden, dass sie nirgends mehr hingehen, weil dort Alkohol getrunken wird. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, aber ich habe da keine Schwierigkeiten mit, ob das nun in Eimen ist, auf dem Neujahrsempfang in Eschershausen oder sonst wo.

Natürlich auch schöne Erlebnisse

 

Früher hatte ich natürlich auch schöne Erlebnisse mit Alkohol. Wenn wir Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre hier am Wochenende in die Gastwirtschaft zu Inge oder Sepp Lang gegangen sind, war das immer recht nett. Ich bin dann auch öfter morgens mit einem schweren Kopf aufgewacht, aber es war noch nicht so, dass ich dann unbedingt weitermachen musste. Erste Bedenken kamen mir im Herbst 1968, als mir zum ersten Mal einige Einzelheiten vom Abend fehlten. Aber ich habe da noch nicht ernst genommen.

Besonders auch meine Papenburger Zeit war sehr schön und aus dieser Zeit möchte ich manche Ereignisse und auch einfache Abende nicht missen, die eigentlich durch den Alkohol erst schön wurden. Das waren die Wanderungen mit einigen Kollegen zu Himmelfahrt, die Karnevalsveranstaltungen bei Brake, die Nachtwanderung mit dem Kollegium, die Morgenwanderung mit dem Kollegium und vieles mehr. Die Saunaabende mit Fritz Jürgensen und Willi Brömmelhaus gehörten ebenso dazu wie die Frühschoppen mit dem Knobelclub bei Brake. Wenn ich auch während der Bundeswehrzeit von 1966 bis 1968 und während des Studiums in Braunschweig manchmal mehr getrunken habe, als mir guttat, so machte ich mir doch noch keine Gedanken darum. Erste Zweifel kamen mir dann aber doch in Papenburg, wozu ich später mehr schreiben werde.