Mein Leben

Warum ich mich noch nicht gelangweilt habe

und das auch jetzt nicht tue

 

Ich bin jetzt 73 Jahre alt und meine, dass ich in meinem Leben so einiges erlebt habe. Es sind gute Erlebnisse dabei und nicht so gute. Aber die guten überwiegen glücklicherweise. Ich habe eine schöne Kindheit gehabt bei meinen Eltern in Eimen. Die ersten vier Schuljahre habe ich in Eimen verbracht in der zweiklassigen Volksschule bei Herrn Beckmann und Fräulein Ohle bzw. nach deren Heirat Frau Henke. Von der fünften bis zur zehnten Klasse besuchte ich die Löns-Mittelschule in Einbeck. Danach wollte ich noch gern das Abitur machen, aber der Übergang in Einbeck zur Goethe-Schule war damals nicht so einfach. Deshalb verließ ich mit 16 Jahren Eimen und ging zur Niedersächsischen Heimschule in Helmstedt, eine Schule für Schülerinnen und Schüler mit abgeschlossener Mittleren Reife, die noch das Abitur ablegen wollten. In einer tollen Klassengemeinschaft verbrachten wir drei Jahre von der 11. bis zur 13. Klasse mit dem Abi als Abschluss. Es war allerdings nicht so leicht am Anfang, von zu Hause weg zu sein und so freute ich mich immer auf die Ferien, um nach Hause fahren zu können. Alle paar Wochen fuhr ich auch übers Wochenende nach Haus.

Nach dem Abitur 1966 war ich zwei Jahre bei der Bundeswehr in Hannover in der Fernmeldekompanie als Funker. Danach wiederum nahm ich das Studium an der Pädagogischen Hochschule in Braunschweig auf. 1971 legte ich erfolgreich die erste Lehrerprüfung ab und trat meine erste Dienststelle in Papenburg im Emsland an. 1973 absolvierte ich hier meine zweite Lehrerprüfung. Bei der Einweihung des Kinderspielkreises in Eimen fragte mich der Rektor der Grund- und Hauptschule Eschershausen, Günther Meyer, ob ich nicht Konrektor an der Schule werden möchte. Zuerst lehnte ich ab, überlegte es mir dann aber anders, denn das war eine günstige Gelegenheit, wieder in die Heimat nach Eimen zu kommen. Im Februar 1977 wechselte ich also von Papenburg nach Eschershausen an die Schule und wohnte wieder in Eimen bei meinen Eltern. Im November 1977 ereignete sich dann aber etwas, was mir schwer zu schaffen machte. Rektor Meyer nahm sich das Leben und nun war ich als Konrektor kommissarisch Schulleiter, hatte aber von Schulleitung keine Ahnung. Schon in Papenburg hatte sich ja mein Alkoholproblem angebahnt, das jetzt unter diesen Umständen voll ausbrach. Zum Schuljahreswechsel 1978/79 kam Ulrich Frischgesell als neuer Rektor an die Eschershäuser Schule. Gerade zu dieser Zeit war ich zum ersten Mal aus Alkoholgründen im Krankenhaus Stadtoldendorf. Sicher haben viele von euch schon mal auf mein „Alkoholtagebuch“ auf der Internetseite www.reinerbiel.jimdo.com geguckt. Ich habe ja neulich hier schon mal erwähnt, dass ich ursprünglich ein Buch schreiben wollte mit dem Titel „Es war schlimm“. Das Vorhaben habe ich aber aufgegeben, weil mir das doch zu umfangreich wäre, aber ich habe auch da auf die entsprechenden Ausführungen im Internet verwiesen. Im Januar/Februar 1979 war ich wieder aus Alkoholgründen im Krankenhaus Stadtoldendorf und im April 1986 noch einmal. Dann zog ich die Reißleine, ließ mich von Dr. Shahriari in die Psychosomatische Klinik in Bad Herrenalb einweisen und kam da tatsächlich so heraus, dass ich seitdem keinen Alkohol mehr getrunken habe. Ich gebe zu, der Anfang war schwer. 1979 hatte ich Vera kennengelernt und 1985 heirateten wir. Sie war sehr froh, dass ich etwas gegen mein Alkoholproblem tat. Es war auch soweit alles gut, bis ich 1995 auf die Idee kam, meiner Mutter das Schmerzmittel Tramal zu stibitzen. Ich wurde abhängig davon, hatte damit noch bis 1996 zu tun. Zwischenzeitlich war ich wegen dieser Geschichte im April/Mai 1995 noch mal im Krankenhaus Stadtoldendorf. Im März/April 1996 konnte dann aber mein Zustand in der Schule nicht mehr toleriert werden. Ich musste beim Schulrat Herrn Ernesti erscheinen und mir wurde klargemacht, dass es so nicht weitergehen konnte, denn ich musste ab und zu in der Schule fehlen. Ich bot an, meinen Konrektorposten an den Nagel zu hängen und eine Therapie in der Psychiatrischen Uni-Klinik in Göttingen zu durchlaufen. Beides machte ich und beides half mir. Nach dem Klinikaufenthalt habe ich keine psychogenen Medikamente mehr angerührt. Es dauerte einige Zeit, bis die Medikamente vollkommen aus dem Körper heraus waren. Ich habe seitdem nicht mehr in der Schule gefehlt wegen dieser Art Beschwerden, sondern nur noch wegen einer Magenoperation 2005 in Hannover im Siloah-Krankenhaus.

2012 wurde ich pensioniert und mir geht es seitdem gut. Ich war gerne Lehrer, habe aber den Absprung ins Pensionärsleben gut hingekriegt. Manche Leute hadern ja bei diesem Übergang und wissen nicht, was sie mit sich anfangen sollen. Dieses Problem habe ich nicht. Gut geht es mir sogar nach meiner Prostataoperation wegen Prostatakrebs im vergangenen Jahr. Das habe ich ja bei Facebook ausgeführt. Ich war neulich wieder zur Nachuntersuchung, alles ist gut.

Nach meiner Pensionierung habe ich noch die USA-Reise nach New York, Washington, zu den Niagarafällen und nach Philadelphia, die Südafrikareise nach Johannesburg, den Krüger Nationalpark und Kapstadt sowie die Reise nach Dubai und Australien mit Melbourne, Ayers Rock, Great Barrier Reef und Sydney unternommen. Ich habe aber nicht mit meinen Reisen bis zur Pensionierung gewartet, sondern wie ich bei meiner Internetseite www.reinerbiel.jimdo.com und bei Facebook schon ausführlich dargelegt schon 1999 mit den Fernreisen angefangen: 1999 Kanada Osten mit Montreal, Ottawa, auch da schon einmal Niagara-Fälle und Toronto, 2002 Brasilien mit Rio de Janeiro, Iguazu-Wasserfälle und Salvador da Bahia, 2004 Mexiko mit Mexiko-City, Veracruz und Merida, 2005 Japan mit Tokio, Kyoto, Hiroshima und Osaka, 2008 China mit Peking, Xian, Guilin, Jangtse-Flusskreuzfahrt und Shanghai, sowie schließlich 2011 Kanadas Westen mit Calgary, Banff, Rocky Mountains und Vancouver. Zu diesen Reisen hat mich Vera ermuntert, sonst hätte ich sie nicht gemacht. Da ich aber schon immer gern geflogen bin, habe ich seit 1968 schon mehrere Flugreisen gemacht, dreimal nach Berlin, zweimal in den Urlaub nach Jugoslawien, Wien, München und ab 1989 Ein- bis Zweitagesflüge mit Hapag-Lloyd nach Tromsö, Pisa/Florenz, Rom, Island, Malta, Edinburgh, zu den Schlössern der Loire und Gotland. Außerdem habe ich natürlich mit Vera in Deutschland viele Urlaube verbracht, meistens in Esens aber sonst auch in ganz Deutschland. Ich möchte damit feststellen, dass ich in meinem Leben viel erlebt habe und es mir nie langweilig geworden ist. Das ist es auch jetzt nicht seit meiner Pensionierung und mein Motto ist „Ich kann nicht verhindern, dass ich älter werde, aber ich kann verhindern, dass ich mich dabei langweile“ von Ildiko von Kürthy. Das habe ich auch meinem Bild vom Ayers Rock hinzugefügt, dasich bei Facebook gepostet habe und das 134 mit „Gefällt mir“ angeklickt wurde, am meisten von allen meinen Bildern. 😊